dazwischen
Freitag, 27. Dezember 2024

Pro

Der Tag ist richtig schnell vergangen. War ein Guter. Ein lieber, weiter Tag. Die letzten zwei Stunden in Stille am Sofa gesessen und gestrickt. Herzschmerzen sind futsch, dafür Bauchweh. Heute keinen Sport gemacht, wird morgen meine erste Handlung. Viel Tee getrunken. Lieblingsessen gekocht: Polenta mit gedämpften Gemüse und Fetasauce. Das esse nur ich, darum das letzte mal vor circa fünf Jahren. Die Zeit rennt.

Den Kuchen, den ich gebacken habe, noch nicht gekostet. Wenn das Bauchweh weniger wird, eventuell später noch.

Zweimal draußen gewesen, für O eine Orchidee gekauft, unlängst hat er sich eine gewünscht, er ist so ein Lieber, zarte Seele.

Hörbuch gehört, war super. Lesen bleibt bevorzugt, habe jedoch nebenbei gebacken und gezeichnet, das war wieder ein Vorteil. Apropos - jeder solche hat auch einen Antagonisten. Seelisch reif und auf dem Weg, weise zu werden, zu sein, bringt diverse Probleme mit sich. Unerwartet, leider. Ich bin zum Beispiel an dem Punkt angekommen, vor einigen Jahren schon, dass ich das, was ich tun muss, gerne tue. Sei es putzen, arbeiten, organisieren, what ever. In der Arbeit jedoch wirft genau das ein riesiges Problem auf: Manch einer der anderen Anwesenden ist von einem latenten Neid geplagt, hat das dringende Gefühl, ich würde nur machen, was ich gerne tu. Das stimmt ja, aber das Missverständnis dabei ist, dass ich mir ja nicht aussuche, was ich mach. Ich mache, was notwendig ist, was ich halbwegs gut kann, da sind Dinge dabei, die konnte ich vor einigen Jahren noch überhaupt nicht. Ich sag jetzt nicht genau, welche Bereich das sind, bin kein Fan von Selbstbespiegelung, doch die Veränderung in diesen Teilbereichen ist frappant. Und glaubt mir, als ich ein Newbie war, ist mir das alles nicht leicht gefallen. Es war Knochenarbeit, dranbleiben, Selbstüberwindung, dauerndes Verlassen der Komfort - Zone. Da ich ja seit August mit Sport begonnen habe und eine ziemliche Disziplin aufweise, kann ich, denke ich, behaupten, ich kann mich gut und gerne in neue Aufgaben einfuchsen und Ehrgeiz entwickeln.

Aber dazu ein andermal mehr. Jetzt bin ich müde, und eigentlich möchte ich nicht, dass der Tag zu Ende geht, andererseits könnt ich morgen sehr zeitig aufstehen, dann wäre morgen länger.

Wäschermädl

Habe nachgedacht. Bin zu einem Ergebnis gekommen und werde Euch das mitteilen.

Da ich vor Weihnachten bis inklusive 24. Dezember gearbeitet habe und das echt jeden Tag lange und intensiv, bin ich nicht recht zum Wäsche waschen gekommen. Jetzt gibt es ja diesen Trend, zwischen den Jahren keine Wäsche aufzuhängen, ich glaub, es hat etwas mit Pech zu tun. Ich hatte also Wäsche herumliegen, der Wäschekorb war geborsten, neue Handtücher lagen am Boden, im, auf dem Wäschekorb stehenden Wäschekörberl, mit dem ich traditionell die zu waschende Wäsche zur Waschmaschine schaffe war kein Fitzerl Platz mehr, und auf dem Wäscheständer daneben hing halb trockenes Zeug.

Also überlegte ich hin und her, was ich machen sollte. Bringt es auch Unglück, wenn die Wäsche derart auskragt in die schöne Wohnung, oder bringt es Unglück, wenn man versteckt, was man nicht in den Trockner werfen kann und den Rest geschwind maschinell trocknet? Ist das erlaubt, vom Schicksal? Einen Trockner zu verwenden? Und - will das Schicksal belogen werden?

Nach Erforschung meiner gesamten Geschichte, dem Pech, dass ich bereits hatte und den, aus dem Gedächtnis herausgekratzten möglichen Ursachen dafür, entschied ich mich, die mittlerweile trockenen Sachen vom Ständer zu nehmen, ordentlich zu stapeln, zu verräumen, teilweise gleich mit einer Neuordnung des Kastens verbunden, während der erste Teil der Wäsche in der Maschine munter vor sich hin rumpelte . Als dann um acht Uhr Abends das Gerät gestresst piepste, weil es den verdienten Feierabend geniessen wollte, war ich zu faul, in den Keller zu fahren, um nachzuschauen, ob der Trockner frei ist, hatte auch nicht die geringste Lust, wenn ja, darauf zu warten, bis sie trocken wäre, um sie zu holen, sondern hängte alles gesamt in Ruhe und Frieden auf den Wäscheständer im Schlafzimmer auf. Sobald diese Partie trocken ist, wasche ich die nächste Ladung, bis zum ersten Januar bin ich wohl wieder von den Bergen befreit.

Wenn das Glück davon abhängt, ob ich die Dinge erledige, wenn sie nötig sind, oder das auf Grund irgendwelcher mystischer Vorschriften nicht darf, dann pfeif ich auf diese Art von Glück.

Wenn das Glück eine Geschichte ist ohne Hand und Fuss, eine kleine, dumme Lüge, dann kann es mich gerne haben.

Ich nehm mein Glück in meine Hände, zumindest den Teil, den ich beeinflussen kann. Hier flattert es zwischen den Tagen, und wenn ich später ganz mutig bin, stelle ich den Wäscheständer auf den Balkon, damit alle im Hof es sehen können:

Hier wohnt die leibhaftige Aufklärung!

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