Käse und Blumen
Auf Rotwein verzichte ich ja, obwohl ich eine offene Flasche da stehen hab, der ist vielleicht eh schon gekippt, so lange wie der da rum steht, ich könnt es versuchen, wenn ich wollte, habe eine Playlist mit 3 Liedern in Dauerschleife rennen. Elton John ist dabei. Ist nicht meine Playlist, reicht aber in der Wiederholung genauso zur Gehirnaufweichung wie ein Glaserl Wein. Nichts gegen Elton John. Nur: on repeat wird alles Gaga.
Isso.
Gaga oder luzide...
Wir haben also die Rückkehr des Faschismus jetzt hier, wie seit langem befürchtet. Die Einschläge kommen näher, was mir manchmal Angst macht, das Gute ist jedoch, vor dem Tod fürchte ich mich nicht. Nur davor, booking.rotz morgen nochmal anzurufen und eine arme, ausgebeutete Haut in der Hotline zur Schnecke machen zu müssen, an die Chefs komm ich ja nicht ran. Dieser Saftladen!
Hass.
Wen hasse ich noch? HASS VERBINDET. Also ausatmen, einatmen. Mal nachdenken, mag ich mein Weblog mit Namen grindiger Typen verstopfen? Für eine Herdprämie bin ich zu alt, insofern hab ich nicht viel zu befürchten, allerdings möchte ich diese Namen auch nicht erwähnen, damit sie verschwinden, auf lange Sicht, nichts von ihnen bleibt.
Ich hab da eine schöne Theorie, jetzt brauch ich doch Wein, glaub ich, also die Theorie geht so:
Das Leben ist kein Wunschkonzert, solange die Angst regiert, werde die Faschisten weiter gewinnen und gewinnen und gewinnen. Ich, für meinen Teil, habe die zwei Menschen gefunden, mit denen ich die Ewigkeit verbringen möchte, ich kenne ihre immaterielle Signatur, darum ist mir alles andere jetzt egal. Man muss die Arschlöcher beim Namen nennen. Aber hier nicht, schlagt die Nachrichten auf, es ist alles voll von ihnen.
Hier kommen schöne Worte hin. Bilder, Musik, Liebe.
In zwei Wochen lösche ich WhatsApp. Werde es jetzt jeden Tag im Status posten, wer mit mir im Kontakt bleiben will, kann das machen.
Jetzt koch ich mir einen Tee. Einen schönen Lavendel-Tee. Scheiß auf Nazigetränke wie Wein & Bier. Ich bleib beim guten Stoff. Blind war ich nie, naiv auch nicht. Ich hab nur zu lange gedacht, dass ich den guten Kern in den Trotteln aufwecken würde können. Mission gescheitert, jetzt kümmere ich mich nur mehr um die, die ihren guten Kern nie abgedreht haben.
Ja, lustig ist das alles nicht mehr. Aber auch wenn der Murks ein Clown ist, und der Trampel auch, und der Knickl und wie sie alle nicht heißen, es war ein Fehler zu denken, wenn man die nur genug liebt und respektiert, so vom tiefsten, menschlichen Erkennen heraus, und aus der Distanz natürlich, so schwer es einem fällt, bei aller gebotenen Abscheu, ihnen ihr grundlegendes Menschenrecht nicht abzusprechen, wie sie das ja dauernd bei Anderen tun, ja, dann würden sie ihre absurd großen Minderwertigkeitskomplexe überkommen können, und endlich Menschen werden.
Mein Fehler. Sie sind Wixer geblieben, wie sie immer waren, werden den Weg hinaus nie mehr finden. Mitleid flutet mich erneut, daran muss ich arbeiten. Sie haben kein Mitleid verdient, ich weiß das. Ich kann nicht anders, fühle das. Husch husch, get lost.
Wie gut, dass die nächste Pandemie im Anrollen ist, und meine Leitung zum Erdkern nach wie vor aufrecht und kicking.
Das Gute an einem geistig aktiven Leben ist ja, dass man irgendwann in der Lage ist, Muster zu erkennen. Und ja, wir werden sie besiegen, anders als die denken und nachhaltiger als wir uns vorstellen können. Das Durchhalten und Weitermachen bis es soweit ist, das ist der harte Part. Ich kann für nix garantieren, außer dass es sein wird. Wie lange, wann, welcher Zeitraum, ich kann es nicht sagen. Leider.
Aber dass: ja.
Und jetzt hab ich so viele grausliche Worte hier stehen, zwischen meinen schönen Gedanken verteilt, dass ich es gar nicht mehr durchlesen mag. Tut mir leid. Morgen folgt ein Tulpenbild. Wenn ich nicht vergesse. Macht es doch wie die Blümchen. Blüht! Dass euch diese Versager ausreißen wollen liegt daran, dass sie selbst nie geblüht haben. Aber kein Geld der Welt kann einen zum blühen bringen, das ist ausgeschlossen. Das geht nur auf eine gute Art, in dem einen jemand anscheint, wie die Sonne das mit den echten Blumen macht, und angeschienen werden kann man nicht kaufen. Fake Grinsen, fake Sex, fake Verbundenheit, das alles gibt es mit den Milliarden wohl, aber hey, ich glaube nicht. Und darum mein Mitleid. So tiefes Mitleid, niemand glitzert für diese Typen, keiner lächelt, wenn er an sie denkt, manch einer schlägt sich eventuell auf die Brust, weil er denkt, Adrenalin wäre ein Gefühl, weil das am nächsten dran ist, an Gefühlen, er weiß ja nicht, was es bedeutet zu blühen, von der strahlenden Sonne beschienen, die im aufrechten Lächeln eines Menschen liegt, der einen aus tiefstem Herzen liebt. Nichts von einem will, außer einen zum erblühen zu bringen. Tut mir so leid für Euch, machtverbrannte, arme Männer. Autsch.
Ich grinse derweil, weil ich an die Liebe denke, mit der ich die zwei Seelenverwandten in meinem Leben beschenke. Ich sehe sie blühen, den einen öfter, als den anderen, leider. Aber er blüht, wenn auch weit weg, das spüre ich deutlich.
Und ja, jemand kann kommen, sie ausreißen, abschneiden, das weiß ich. Das bricht mein Herz, aber in der Asche des Muskels werden wir erneut sprießen. Immer und immer wieder.
Die anderen Leute, die gerade alles kaputt machen, die sind der Dünger für unsere Liebe. Die Scheiße hat auch eine Berechtigung, dafür ist sie da, und mehr sind die nicht. Nicht Sorry.